Härteprobe mit Bravour bestanden

Beim Moonlight Cup in Erdweg wurde die ganze Nacht hindurch gespielt
Eine Herausforderung der ganz besonderen Art nahmen kürzlich wieder sieben Badmintonspieler der SG Roding/Chamerau auf sich, als sie wie auch schon letztes Jahr beim legendären Moonlight Cup in Erdweg bei München an den Start gingen. Das Besondere an dem Turnier ist, dass nicht tagsüber gespielt wird, sondern es galt, von Samstagabend 19 Uhr bis Sonntagmorgen um sieben Uhr durchzuhalten und die ganze Nacht lang immer wieder auf dem Spielfeld zu fighten.  Auch der Turniermodus lief ganz anders als sonst ab. Anstatt zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte hatte jede Partie eine Zeitobergrenze von 20 Minuten bzw. dauerte solange, bis die erste Paarung  40 Punkte hatte. Durch dieses System und der Tatsache, dass genau doppelt so viele Spieler an dem Turnier teilnahmen, wie auf den zwölf Spielfeldern in einem Durchgang Platz fanden, konnte ein regelmäßiges Spielen ohne längere Pausen sichergestellt werden. Um dem ganzen System einen Wettbewerbscharakter zu verleihen, wurde nach jedem Spiel eine Bilanz aus den erzielten Punkten sowie den Gegenpunkten erstellt und über die Spiele hinweg aufsummiert, um ein aktuelles Ranking der Spieler zu erzeugen. Für die Spielzusammenstellung der nächsten Runde wurden dann immer Spieler nach einem bestimmten Algorithmus zusammengelost, die ein sehr ähnliches Ranking aufwiesen, sodass nach den ersten Runden spannende und ausgeglichene Spiele zustande kamen, da automatisch Paarungen mit ähnlicher Spielstärke gebildet wurden.  Somit musste man sich neben dem Abwenden von Müdigkeit und eines möglichen Konzentrationsabfalls auch stetig mit neuen Partnern arrangieren und war daher gleich doppelt gefordert. Aufgrund der perfekten Organisation fiel den Bayerwäldern diese scheinbare Herausforderung wie auch den restlichen Teilnehmern leichter als erwartet. So gab es zu Beginn jeder neuen Spielrunde eine fetzige Musik zum Einspielen und auch bezüglich der Verpflegung blieben keine Wünsche offen. Um 23 Uhr warteten die Ausrichter mit Lasagne sowie allen möglichen Salaten auf und gegen halb zwei gab es ein reichliches Nachspeisenbuffet sowie alkoholfreie Cocktails. Martina Berra, Michael Engl und Louisa Heigl pendelten sich nach ein paar Runden im vorderen Mittelfeld des 96 köpfigen Starterfeldes ein und konnten diese Position auch bis zum Schluss halten. Thomas Wagner, der erstmals auf einem Individualturnier am Start war, fand sich eher im hinteren Teil des Feldes wieder, konnte aber stets gut mithalten und hat bei seiner Premiere sicherlich jede Menge Turniererfahrung mit unbekannten Gegnern und Partnern gesammelt. Eine fulminante Aufholjagd legte Viktoria Heigl hin, die sich nach einem eher unglücklichen Start stetig nach vorne spielte und letztlich auf dem hervorragenden siebten Gesamtrang landete und damit erfolgreichste Dame der Veranstaltung war. Des Weiteren sorgten die beiden Schmid Brüder für zwei Top Resultate. Sowohl Dominik als auch Sebastian setzten sich relativ bald im vorderen Bereich fest und konnten diese Positionen auch bis zum Schluss behaupten. Die Entscheidung über den Sieg fiel dann erst im letzten Spiel, wo sich Dominik Schmid nach einem grandiosen Turnierauftritt mit 10 Siegen und einer Punktebilanz von +113 letztlich den Titel des diesjährigen Moonlight Cups holte. Sebastian Schmid sorgte mit dem dritten Gesamtplatz für die zweite Top Platzierung, sodass sich das Gesamtergebnis der Badminton SG Roding/Chamerau durchaus sehen lassen kann, zumal die meisten Vereine aus den spieltechnisch stärker einzuschätzenden Bezirken Schwaben und Oberbayern anreisten.  Jedoch stand der Spaß am Badmintonspielen sowie das Ziel den inneren Schweinehund zu überwinden und die ganze Nacht durchzuhalten eindeutig im Vordergrund dieser Veranstaltung, wonach sich alle Turnierteilnehmer als persönliche Sieger ansehen können. Die Siegerehrung fand dann bei Sonnenaufgang und einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück statt, sodass alle bestens verpflegt und gestärkt den Heimweg antreten konnten. Nächstes Wochenende steht mit dem Pokalturnier  in Obernzell bereits der nächste Wettkampf an.